Neue Lebenswerte brauchen wir
By Josef Heine
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Die vielfältigen aktuellen Krisen können allerdings auch zum Anlass genommen werden, den Blickwinkel zu erweitern und sich neuen Lebenswerten zuzuwenden. Mit einem von den Gesetzmäßigkeiten der Natur bestimmten Ansatz zeigt der Autor Josef Heine, ein approbierter Psychologischer Psychotherapeut, verschiedene Möglichkeiten auf, wie wir uns von Fremdbestimmung und Abhängigkeiten lösen und zu einer weitgehend selbstbestimmten, zufriedenen und sinnerfüllten Lebensweise finden können.
Es liegt an jedem von uns, ob wir uns auf einen „Standortwechsel“ einlassen, unsere bisherigen Lebenswerte kritisch hinterfragen und gegebenenfalls anderen Lebenswerten zuwenden. In diesem Buch sind hierzu vielfältige Anregungen und Denkanstöße zu finden.
Josef Heine hat in Konstanz Psychologie und Soziologie studiert. In der Zeit seiner Promotion zum Thema „Ökologische Sozialisationsforschung“ hat er erkannt, wie wichtig es für ein größeres Verständnis ist, den einzelnen Menschen immer auch in der Beziehung zu seinem Umfeld zu betrachten. 1984 hat er seine psychotherapeutische Zusatzausbildung abgeschlossen, 1999 erhielt er die Approbation zum Psychologischen Psychotherapeuten.
Nach der Beendigung seines Studiums hat er 32 Jahre lang in einer Fachklinik für Alkoholabhängige Männer gearbeitet, die letzten 22 Jahre als Gesamtleiter der Klinik. Hier ist es ihm ein besonderes Anliegen gewesen, die Patienten in ihren Resilienzfähigkeiten zu stärken.
Außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit ist Josef Heine viele Jahre lang als Referent in der Erwachsenenbildung tätig gewesen mit dem Ziel, im Dialog mit seinen Mitmenschen immer wieder aufs Neue Anregungen für ein zufriedenes und sinnerfülltes Leben zu entdecken. Mit seiner Frau lebt er im Westallgäu und genießt es, weitgehend im Einklang mit der Natur leben zu können.
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Neue Lebenswerte brauchen wir - Josef Heine
Josef Heine
Neue Lebenswerte brauchen wir
Wie wir die Gesetzmäßigkeiten der Natur als Orientierungshilfe für ein gelingendes Leben nutzen können
© 2022 Europa Buch | Berlin www.europabuch.com | info@europabuch.com
ISBN 9791220128940
Erstausgabe: September 2022
Gedruckt für Italien von Rotomail Italia
Stampato presso Rotomail Italia S.p.A. - Vignate (MI)
Neue Lebenswerte brauchen wir
Für meine Frau Conny
und alle Menschen, die sich öffnen
für Veränderungen des Bewusstseins und die Liebe in all ihren Formen und
Ausdrucksmöglichkeiten
Dank
Ohne Verlag hätte dieses Buch nicht den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Daher bedanke ich mich als erstes bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Europabuch Verlages, die mich in allen Phasen der Fertigstellung unterstützt haben mit wertschätzenden Worten, hilfreichen Rückmeldungen und konstruktiven Vorschlägen.
Darüber hinaus sage ich ein von Herzen kommendes Dankeschön allen Personen, die einen Anteil haben an der Erweiterung und Vertiefung meines Bewusstseins und der Suche nach Lebenswerten, für die es sich zu leben lohnt. Zu diesen Personen gehören in erster Linie Familienangehörige und Freunde, die mich vor allem in den schwierigen Situationen meines Lebens gestärkt, unterstützt, ermutigt und zu neuen Ideen inspiriert haben.
Aber auch viele Patienten haben mir in meinem Berufsleben gezeigt, dass gerade an den Tiefpunkten eines Lebens die Chance besteht, neue Lebenswerte zu entdecken, die bisherige Lebensweise zu verändern und auf diese Weise die persönliche Erfahrung zu machen, dass in jedem Augenblick des Lebens so etwas wie eine Neugeburt möglich ist.
Nicht zuletzt bin ich allen Autorinnen und Autoren dankbar, die mich in ihren Werken Anteil nehmen lassen an ihrer persönlichen Lebens- und Gedankenwelt. Im Lesen von Büchern und Zeitschriften erlebe ich nicht nur eine Erweiterung meiner eigenen Gedanken, sondern finde immer wieder auch Antworten auf Fragen, die mich innerlich beschäftigen und manchmal auch belasten. Deswegen möchte ich meinen Dank abschließen mit ein paar Zeilen aus dem Gedicht „Metamorphose der Pflanzen", an die ich mich immer wieder gerne erinnere. Schließlich betrifft die Metamorphose nicht nur die Pflanzen, sondern auch uns Menschen in Form einer Gabe und gleichzeitig einer Aufgabe und ständigen Herausforderung.
Werdend betrachte sie nun, wie nach und nach sich die Pflanze, stufenweise geführt, bildet zu Blüten und Frucht.
Johann Wolfgang von Goethe
Nach und nach kristallisiert sich ein Gedanke heraus, der eine Revolution in sich trägt:
Überleben werden wir nur durch eine neue geistige
Energie,
die dem erwachten Bewusstsein entspringt.
Christian Strasser
EINLEITUNG
Um es gleich vorweg zu sagen: Krisen in Form von Armut und Hunger, gewaltsamen Auseinandersetzungen und Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben. Was sich jedoch zunehmend verändert ist die Globalisierung solcher krisenhaften Ereignisse. Ein paar Beispiele aus der jüngsten Zeit bringen diese Entwicklungstendenz mehr als deutlich zum Ausdruck.
Die Infektion mit dem Coronavirus beschränkt sich nicht mehr auf bestimmte Regionen, sondern hat sich zu einer weltweiten Pandemie entwickelt mit teilweise schweren und sogar zum Tod führenden Krankheitsverläufen.
Die Klimaveränderung, die vor allem durch eine schnell steigende Erwärmung gekennzeichnet ist, hat inzwischen auch die europäischen Länder erreicht mit den Auswirkungen zunehmender Hitzeperioden, Dürre, Wasserverknappung und Felsstürzen in den Bergen aufgrund des Rückgangs der Gletscher.
Der Krieg in der Ukraine ist kein regional begrenztes Ereignis, von dem wir weder direkt noch indirekt persönlich betroffen sind. Im Gegenteil, wir sind emotional betroffen von dem Leid, das uns täglich durch die Medien ins Wohnzimmer geliefert wird. Und wir leiden jetzt schon unter den wirtschaftlichen Folgeschäden, die vor allem durch eine Verknappung der Energie-, Roh- und Materialstoffe gekennzeichnet ist, was jetzt schon zu einer stark angestiegenen Verteuerung der gesamten Lebenshaltungskosten geführt hat. In welchem Maße diese Verteuerung in den nächsten Jahren anhalten wird ist derzeitig noch gar nicht absehbar.
Eine weitere krisenhafte Entwicklungstendenz ist auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten. Der zunehmende Mangel an Arbeitskräften wird in nahezu allen wichtigen Lebensbereichen unserer Gesellschaft zu einem ernstzunehmenden Problem. Die Überlegung, Arbeitskräfte aus anderen Ländern zu holen stößt dort inzwischen schon auf erheblichen Widerstand, da vor allem Fachkräfte in diesen Ländern ebenfalls dringend benötigt werden.
Schließlich soll noch die Politik und Handlungsweise der Notenbanken erwähnt werden. Nachdem über viele Jahre hinweg eine Politik der niedrigen Zinsen und künstlichen Geldvermehrung praktiziert worden ist, sind aufgrund der stark ansteigenden Inflation die Notenbanken fast schon gezwungen, den Leitzins zu erhöhen. Als mögliche Folge ist zu befürchten, dass vor allem wirtschaftlich schwächere Länder wieder in eine finanzielle Notlage geraten. Schließlich ist es noch nicht so lange her, als im Jahre 2010 Griechenland, Irland, Portugal und Zypern am Rande der Staatspleite gestanden sind und auch Länder wie Italien und Spanien unter einer sehr hohen Schuldenlast gelitten haben. Im privaten Bereich ist durch die gestiegenen Bauzinsen und die allgemeine Verteuerung jetzt schon absehbar, dass beispielsweise die Wunschträume vieler Menschen vom Wohneigentum zerplatzen oder dass sich spätestens zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung ersthafte finanzielle Probleme ergeben werden.
Diese und weitere krisenhafte Ereignisse und Entwicklungstendenzen führen uns immer deutlicher vor Augen, dass wir unsere Augen vor diesen Veränderungen nicht mehr verschließen können. Wir sind an einem Höhepunkt der allgemeinen Wohlstandsentwicklung angelangt, was zur Folge hat, dass wir in nächster Zukunft Wohlstandsverluste hinnehmen müssen. Wir können nun jammern und klagen über diese befürchteten und tatsächlich eingetretenen Verluste und hoffen, dass wir möglichst schnell wieder dort mit unseren Wachstumsbestrebungen weitermachen können, wo wir zuletzt aufgehört haben.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, die bisherige Wachstumsideologie einmal grundsätzlich zu hinterfragen und die aktuelle krisenhafte Phase als Zeit der Besinnung auf neue Werte und Ziele zu nutzen.
Von dem Arzt Eberhard Sievers stammt die Aussage: „Die Heilung einer Sucht gelingt nur dann, wenn der Süchtige sich Lebenswerten zuwendet, die höher stehen als sein Suchtmittel".
Unabhängig vom Bestehen einer Sucht macht es immer wieder Sinn, und dies ist das zentrale Anliegen meines Buches, die eigenen Lebenswerte auf den Prüfstand zu stellen und zu schauen, ob diese noch zum eigenen Leben und zur derzeitigen Lebenssituation passen. Ist dies nicht der Fall, wird es notwendig sein, sich anderen Lebenswerten zuzuwenden und einige Veränderungen in der bisherigen Lebensweise vorzunehmen.
Zunächst wollen wir jedoch den Lebenswert des Wachstums etwas genauer betrachten, der für viele von uns einen ganz zentralen Stellenwert besitzt. Weil es aber immer zwei Seiten einer Medaille gibt kann ein
Wachstum an der falschen Stelle oder zum falschen
Zeitpunkt nicht nur positive, sondern auch sehr negative Folgen haben, wie ich an einigen Beispielen zeigen werde.
Einen ersten Wunsch zum Wachsen erleben wir als Kind, wenn wir den Größenunterschied zu den Erwachsenen sehen. Wir möchten dann genauso groß und stark werden wie diese. Und dann erleben wir tatsächlich dieses Wachstum und freuen uns, dass wir Jahr für Jahr unseren Vorbildern näherkommen und diese vielleicht sogar noch übertreffen. Und doch sind wir froh, wenn dieses Wachstum auch wieder aufhört. Denn wohl niemand von uns hat den Wunsch, so groß oder noch größer als Robert Wadlow zu werden, der mit 2,72 Metern der bisher größte Mensch der Menschheitsgeschichte gewesen ist.
Aber nicht nur die einzelne Person will wachsen und größer werden, in der Regel wird auch ein Wachstum der Bevölkerung angestrebt. Ein Volk muss zwangsläufig wachsen, wenn es sich selbst erhalten will. Sollte jedoch die Wachstumsrate in einem Volk zu hoch sein sind ernsthafte Probleme und Konflikte zu befürchten, vor allem dann, wenn die Entwicklung des Wohlstands nicht Schritt halten kann mit der Zunahme der Bevölkerung. In diesem Fall besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kluft zwischen den Reichen und Armen, den Besitzenden und Besitzlosen und den Gebildeten und Ungebildeten größer wird und bereits bestehende soziale Konflikte weiter zunehmen und sich verstärken. Es sind daher ernsthafte Überlegungen zu einer sinnvollen Geburtenkontrolle erforderlich, um negative Folgeerscheinungen eines übermäßigen Bevölkerungswachstums zu verhindern oder zumindest einzuschränken.
Ein Beispiel für die Durchführung solcher Maßnahmen zur Kontrolle des Wachstums der Bevölkerung wurde in China realisiert durch die Einführung der EinKind-Regel im Jahr 1979. Allerdings hat man sich offensichtlich zu wenig Gedanken über längerfristige Folgen einer solchen Zwangsmaßnahme gemacht. Insbesondere hat man nicht damit gerechnet, dass durch die Verschiebung der Altersverteilung immer weniger junge Leute für immer mehr ältere Menschen sorgen mussten. Zum 1. Januar 2016 wurde die Ein-Kind-Regelung daher wieder aufgehoben bzw. so verändert, dass jedes Paar zukünftig zwei Kinder haben durfte.
Auch Gärtner und Landwirte wünschen sich ein gutes Wachstum, weil sie schließlich auch ernten möchten, was sie zuvor gesät und gepflanzt haben. Allerdings können wir auch hier die Notwendigkeit beobachten, unkontrolliertes Wachstum einzuschränken bzw. in eine bestimmte Richtung zu lenken. Am Beispiel von Obstbäumen hat man festgestellt, dass es für die Obsternte sehr schwierig und aufwändig ist, wenn die Obstbäume zu sehr in die Höhe wachsen. Also hat man mit entsprechender Züchtung begonnen, die Höhe der Bäume zu begrenzen und das Wachstum der Äste eher in die Breite zu lenken. Zusätzlich hat man sich bemüht, die Zahl der Früchte pro Obstbaum zu erhöhen. Mit diesen Maßnahmen sollte nicht nur der Ertrag des einzelnen Obstbaumes, sondern vor allem auch der monetäre Ertrag gesteigert werden.
Wir sind also beim lieben Geld angelangt, das wohl die meisten von uns auch gerne vermehren möchten. Dass entsprechende Erfolge zu verzeichnen sind zeigt die Statistik der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2015. Im ersten Quartal ist hier eine Steigerung des Geldvermögens der privaten Haushalte in der BRD auf die neue Rekordhöhe im Wert von 5,21 Billionen Euro erfolgt. Allein das Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen ist im Vergleich zum Vorquartal um 53 Milliarden Euro angewachsen. Immobilienbesitz und Kunstwerke sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.
Wenn nun die gesamten Verbindlichkeiten in Höhe von 1,59 Billionen Euro abgezogen werden verfügen die privaten Haushalte immer noch über ein Nettogeldvermögen in Rekordhöhe von 3,62 Billionen Euro.
Kritisch muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass in dieser Statistik der Deutschen Bundesbank keine Aussagen darüber gemacht werden, wie unterschiedlich sich dieses Nettogeldvermögen auf die einzelnen Bundesbürger verteilt. Vieles deutet darauf hin, dass es in den einzelnen Personen und Haushalten sehr große Unterschiede gibt und die Kluft zwischen den Reichen und Armen entsprechend groß ist und immer noch größer wird. Welche Folgen diese ungleiche Verteilung des Vermögens hat werden wir uns später noch etwas genauer anschauen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings der Hinweis, dass Geld und vor allem die ständige Steigerung des Geldvermögens alleine nicht glücklich macht. Aus vielen Untersuchungen und Befragungen zum Thema Glück wissen wir, dass zwar ein gewisser materieller Wohlstand eine beruhigende Wirkung hat und somit zu einem Gefühl der Zufriedenheit beiträgt. Eine weitere Steigerung des materiellen Wohlstandes bedeutet jedoch nicht automatisch eine weitere Zunahme der psychischen Zufriedenheit, da hierfür noch ganz andere Werte und Einflussfaktoren von Bedeutung sind.
Es besteht hier die Gefahr, dass bei einer zu starken Fixierung auf das Wirtschaftswachstum und die Vermehrung des materiellen Wohlstands andere bedeutsame Werte und Ziele in den Hintergrund geraten und auch die Kehrseite dieses Wachstums übersehen wird. Denn es ist eine Volksweisheit, dass dort, wo Licht ist, auch Schatten ist. So sind in unserer Gesellschaft deutliche Tendenzen zu erkennen, die uns das Leben erschweren und sich negativ auf unsere Gesundheit und zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken.
Zu diesen Tendenzen gehören zunehmender Leistungs- und Erfolgsdruck nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch in der Schule, in der Ausbildung und im privaten Bereich, die Fixierung auf ständige Steigerungsraten, die Orientierung am top-Zustand, Multitasking, Schnelligkeit und Oberflächlichkeit sowie Reizüberflutung.
Diese und weitere Einflussfaktoren in unserer Gesellschaft haben zwangsläufig negative Konsequenzen zur Folge, die ich an späterer Stelle näher beschreiben werde.
Und doch muss an dieser Stelle gesagt werden, dass wir der Gesellschaft, der wir angehören nicht als hilfloses Opfer ausgeliefert sind. Je klarer wir erkennen, was um uns herum passiert und welchen Einflüssen wir ausgesetzt sind, desto selbstbewusster können wir uns von schädigenden Einflüssen abgrenzen, gegebenenfalls schützen und den Freiheitsspielraum nutzen, den wir für ein selbstbestimmtes Leben zur Verfügung haben. Es macht daher Sinn, sich immer wieder die folgenden Fragen zu stellen:
fen wir uns nicht darüber wundern, wenn wir immer unzufriedener, kränker und unglücklicher werden.
In früheren Zeiten hatten wir es in dieser Beziehung etwas leichter, da der Freiheitsspielraum für eigene Entscheidungen erheblich geringer war als in der heutigen Zeit. In autoritärer Form haben uns gesellschaftliche
Normen, religiöse Vorschriften und Traditionen sowie Eltern, Lehrer, Vorgesetzte und andere Autoritätspersonen gesagt, was zu tun ist und wie man sich zu verhalten hat. Vieles war geregelt und vorgegeben, man musste nur noch gehorchen, dann war zumindest nach außen hin alles gut.
Spätestens mit dem Erscheinen der Ideen zur antiautoritären Erziehung in den 1960er und 1970er Jahren hat sich dieses Bild in unserer Gesellschaft erheblich gewandelt und fast schon in sein Gegenteil verkehrt. Nicht mehr die Fähigkeit zum Gehorsam, zur Anpassung und Pflichterfüllung, sondern die individuelle Freiheit und Unabhängigkeit der einzelnen Person sowie Spaß und Vergnügen rückte an die Spitze der Werteskala der neuen Generation.
Allerdings war mit dem Gewinn der neuen Freiheit auch der Verlust an Orientierung und Sicherheit verbunden. Die ständige Zunahme an alternativen Verhaltens- und Entscheidungsmöglichkeiten erzeugt in der heutigen Zeit bei vielen Menschen eine völlige Überforderung. Wir suchen daher neue Autoritäten und Informationsquellen, die uns Orientierungshilfen geben und das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Wo aber